Donnerstag, 31. Januar 2013

Von der Freude, Papier zu spüren

Ja, es ist eine Herausforderung sich zu überlegen, wie man eine Geschichte fürs elektronische Lesen aufbereitet, ja, es macht Spaß, die Mittel und Möglichkeiten zu nutzen, die nicht nur das e-Publizieren, sondern auch das e-Lesen bietet. Aber gestern war ein Tag, an dem ich wieder mal gemerkt habe, wie wunderbar dieses Material ist, das sich Papier nennt ... Schon als ich im vergangenen Sommer meinen Verlag gründete, war mir klar, dass ich irgendwann neben der elektronischen auch wieder die Papier-Schiene bedienen wollte. So sehr ich selbst inzwischen zum begeisterten e-Leser geworden bin, sosehr liebe ich das Gedruckte: Meine "Papierbibliothek" wollte ich um nichts auf der Welt missen; meinen Reader allerdings auch nicht mehr. Und in meinem Verlag beides zusammenbringen. Irgendwann. Irgendwie.
 
Was soll ich sagen? Ich bin auf dem Sprung! Natürlich ist es heutzutage kein Problem, irgendwo Bücher drucken zu lassen, aber es geht ja bei einem Buch mehr als um irgendein Druckwerk, das dann irgendwie verteilt wird oder nicht. Es geht darum sich zu überlegen, wie man die erzählte Geschichte präsentiert, in welche Form man sie gießt. Gut, das gilt ebenso fürs eBook, auch wenn viele meinen, das Layout hier vernachlässigen zu können. Ein schlampig gemachtes Buch ist eine Beleidigung des Lesers, egal auf welchem "Kanal".
 
Doch zurück zum Papier und meiner Freude. Die Fragen, die ich mir als Verlegerin stellen muss(te), waren simpel: Welche Anbieter gibt es, und welche Angebote machen sie? Und, ganz wichtig: Ist es finanziell vertretbar, sie zu nutzen? Will heißen: Lassen sich Bücher auch in kleinerer Auflage zu einem Preis herstellen, den die Leser bereit sind zu zahlen? Und steht das so hergestellte Buch dann noch für die Philosophie meines Verlags, eben schöne Bücher zu machen?
 
Inspiriert vor allem durch Eure vielfältigen Kommentare, Mails und Reaktionen, die teilweise ja schon den Anflug von Trauer hatten: Wie? Deine neuen Bücher gibt`s gar nicht im Print?, habe ich intensiv darüber nachgedacht, wie ich das ändern könnte. Ich werde also in den kommenden Wochen einen Versuch starten! Die Vorsondierung ist abgeschlossen, ich habe mich entschieden, es auf zwei Kanälen anzugehen, und im Rahmen dieser Vorgespräche fragte mich dann mein avisierter Druck- und Vertriebsdienstleister, ob ich denn schon die Papiersorte ausgesucht hätte. Sie könnten mir gern mal entsprechende Proben schicken. Das mag für Einige jetzt ein bisschen seltsam klingen, aber für einen solchen Bücherwurm wie mich war das wie Weihnachten!
 
Ja, und gestern lag das Päckchen in der Post: Adressiert an den Thoni Verlag. Preislisten für den Druck, Vorgaben für die Übermittlung der Druckdateien; ich wusste, was mich diesbezüglich erwartet und habe mich seit Monaten in die Materie eingearbeitet. Geschäftspost halt. ABER dieses kleine, feine Heftchen ... Ich berührte das Papier und war glücklich. Ja, es wird ein Unterschied sein, welches dieser Papiere ich für den Druck aussuche. Und für den "Deckel" nehme ich ... ? Ich bin SO gespannt, wie das erste gedruckte Buch aus meinem Verlag aussehen wird! Durch den winterlichen Virenangriff bin ich zwar etwas in Verzug geraten, aber um es frei mit den Worten von Nikodemus aus dem "Garten der alten Dame zu sagen": Dann kann ich das Warten aufs Freuen länger genießen!
 
In diesem Sinne: Ich werde über die weiteren Fort-Schritte berichten ;)
Bis bald in der "Stube"
Nikola 

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