Dienstag, 2. April 2013

JA! JA! JA!

Über manche Mails freut man sich ganz besonders :) Heute fand ich eine solche - von Wolfgang Tischer. Er hat mich gestern offenbar am virtuellen Kaffee würgen sehen und wollte mir eine Replik in den Blog stellen, allein: Die Technik wollte nicht. Sowas! Weil mich die Mail mit der Welt versöhnte, und weil ich sie als bloßen Kommentar viel zu versteckt fände, hier im Wortlaut - und DANKE :)
 
 
Absolute Zustimmung!
 
Die Zahl der "Schablonenschreiber" ist Legion. Und obwohl immer wieder behauptet wird, dass das Selfpublishing dazu führt, dass nun auch Autoren eine Chance haben, die abseits des Mainstreams schreiben, ist die Wirklichkeit eine andere. Das Gerangel in den Amazon-Bestenlisten befördert vielmehr die, die sich im Titel, im Plot, im Genre und bei der Covergestaltung an dem orientieren, was das dortige Publikum will.

 
"Kohle machen" wird immer wichtiger, die Qualität des Inhalts tritt an die zweite Stelle.
Wohin die Publikumsorientierung führt, dass zeigt das Privatfernsehen. Und es zeigt mittlerweile auch ein Blick auf die Amazon-Bestseller. Titel wie "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" oder "Leben" von David Wagner hätten dort künftig keine Chance mehr, wenn es nicht Verlage, das Feuilleton und Literaturpreise gäbe, um sie in die Listen zu bringen.

 
Die Orientierung am Publikumsgeschmack ist der Feind des Kreativen, des Provozierenden und des Neuen. Natürlich gieren einige Verlage und Autoren nach mehr "Lesernutzungsdaten", um ihre Werke zu "optimieren" und Plots zu "verbessern", um kurzfristig noch mehr Geld zu verdienen. Ich habe einige dieser Autoren erlebt.

 
Ernsthafte Sorgen würde ich mir nur dann machen, wenn sich über die Nennung dieser Tatsachen niemand mehr aufregen würde und sich kein Widerspruch regen würde. Solange es Menschen gibt die "Nein!" rufen, ist mir um Texte abseits des Publikumsgeschmacks nicht bange.

 
Herzliche Grüße
Wolfgang Tischer
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen