Sonntag, 9. Juni 2013

Wenn die Worte fehlen ...


... und sie doch tröstlich sind.


Es ist noch nicht lange her, seit ich hier über das Glück sprach, das ich empfand, als der passionierte Lyrikverleger Theo Czernik mir zu meinem Gedichtband  "Singende Vögel weinen sehen" einen persönlichen, lobenden Brief schrieb. Ende April erhielt ich eine Einladung zur Ausschreibung des diesjährigen Inge-Czernik-Förderpreises für Lyrik, der nach seiner verstorbenen Frau benannt ist. Der tiefe Brunnen weiß es wohl, so der avisierte Titel für die diesjährige Anthologie der Bewerber.
 
"Der Titel ist eine Zeile aus dem Gedicht Weltgeheimnis von Hugo von Hofmannsthal", schrieb Theo Czernik, und dass ein bestimmtes Thema für den Preis nicht vorgegeben werde, weil ein Gedicht sich dagegen sträube, gegängelt zu werden.
 
"Gedichte gehören zu Weltengeheimnissen: In einem Gedicht muss man den Atem des Dichters spüren, seine Gedanken, seine Erinnerungen, die aus einer Grauzone kommen und wie ein Menetekel gedeutet werden möchten. (...) Dichter sind der tiefe Brunnen, in dem wir viele Fragen suchen, Antworten finden, und aus dem wir unsere Träume schöpfen. Wir laden Sie ein."
 
Ob und wann das Buch erscheinen wird? Ich weiß es nicht.
 
Theo Czernik ist am 3. Juni 2013 in Speyer gestorben. Die Beerdigung findet am 10. Juni 2013 um 14.00 Uhr auf dem Friedhof in Speyer statt. Obwohl wir uns nur wenige Male persönlich begegnet sind, trifft mich sein Tod sehr.  

Wie anders als mit einem Gedicht könnte ich Abschied nehmen?

TOD.

Nicht mehr
Hier
Da
Sein

Ein einfühlsamer, schöner Nachruf findet sich hier:
http://www.morgenweb.de/region/schwetzinger-zeitung-hockenheimer-tageszeitung/hockenheim/lyriker-von-nationalem-rang-1.1063406

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