Samstag, 1. Dezember 2012

Ressentiments ...

Wie ich ja schon schrieb, sitze ich derzeit an der Überarbeitung meines Romans "Die Wassermühle", der (hoffentlich) noch im Dezember in einer aktualisierten Fassung herauskommen soll. Bei einer Recherche im Netz fiel mir auf, dass der Erfolgsroman von Martina Gercke "Holunderküsschen" nirgends mehr erhältlich ist, nicht mal bei amazon im Kindle Shop. Das machte neugierig, und ich stieß auf die wohl schon seit einer Weile geführte Plagiatsdebatte. Entsprechende Textstellen sind ja im Netz eingestellt, und die klingen doch recht eindeutig. Ich vermag darüber letztlich kein Urteil zu fällen, und ich will es auch nicht. Was mich jedoch ziemlich erstaunt, ist die "Empörung der Gerechten", die nun den "Fall Gercke" nutzen, um ihre Vorurteile gegen (alle) Selfpublisher zu befeuern. Interessant zu lesen und sehr entlarvend. Statt am Manuskript weiterzuarbeiten, habe ich einen Kommentar zu einem Artikel im Literaturcafé geschrieben, den ich (in Auszügen) hier einstelle, weil er mein Selbstverständnis als Autorin & Verlegerin wiedergibt . (Ihr merkt schon: Seit gestern bin ich auf dem Netz-Schreib-Trip :) )
 
(...) Wenn jemand so offenkundig selbst Satzformulierungen übernimmt, dann kann das kein Zufall sein. Andererseits ist hier jemand auf einem unkonventionellen Weg zum Erfolg gekommen, das ruft natürlich auch Neider auf den Plan. Nein, ich lese "solche" Bücher grundsätzlich auch nicht (manchmal mache ich aus Neugier eine Ausnahme :)), aber es gibt viele Menschen, die solche Geschichten mögen, und sie haben jedes Recht dazu.

Was nur zu gern unterschlagen wird: Nicht nur Selfpublisher veröffentlichen so was, sondern auch jede Menge Verlage, und über die inhaltliche wie sprachliche Qualität lässt sich hier wie dort trefflich streiten. Jetzt aber so zu tun, als würde die Veröffentlichung über einen Verlag per se für sprachliche Qualität und "Originalität" bürgen, finde ich einfach nur daneben. Das Beispiel Hegemann wurde ja bereits andernorts genannt, und es war mitnichten so, dass dieses Buch dann - wie es jetzt bei amazon und mvg mit den Werken von Frau Gercke geschah - sofort vom Markt genommen wurde.
Nein, zur Moraldebatte taugt das Beispiel Gercke nicht! Und auch nicht, um Ressentiments gegen eine Entwicklung zu schüren, die viele in der Branche (aus welchen Gründen auch immer) nicht mögen.

Und was Interviews mit Autoren angeht, deren Bücher man überhaupt nicht gelesen hat - aber Hallo! Über einen meiner Romane hat man sogar einen Kurzfilm gedreht, ohne dass der Verantwortliche das Buch vorher auch nur ansatzweise gelesen hätte. Gefallen hat mir das nicht, denn irgendwo ist man ja auch Leser, der vernünftig informiert werden will. Über die Werbung war ich trotzdem froh, und die Pressestelle im Verlag natürlich auch.

Allerdings ging es in Wolfgang Tischers Interview (anders als damals bei mir) nicht um den Inhalt des Buches und damit eine Leseempfehlung, sondern um den ungewöhnlichen Werdegang und Erfolg einer Autorin. Ich habe das Interview mit Frau Gercke (...) im Literaturcafé mit großem Interesse gelesen und trotzdem nicht den Gedanken gehabt, dass ich dieses Buch jetzt unbedingt kaufen müsste.

Fazit: Wie immer und überall kommt es auf die Intention an. Und die sollte man - gerade bei den ganz besonders Empörten - doch ab und an mal kritisch hinterfragen.

Hier geht`s ...
 
- zu den genannten "Textstellen"  (aus: Buchmarkt, "Affären", 30.11. 2012)
- zum Interview mit Herrn Dresen (Justiziar bei Random House, Buchmarkt, 30.11.2012)
- zu einem sehr ausgewogenen und fairen Statement (ebooks-Autoren.de, 20.11.2012)

Freitag, 30. November 2012

Wer-kennt-wen für Bücher


Die Diskussionen über den Zukunftsweg (oder die Zukunftswege) in der "Bücherlandschaft" sind vielfältig und konträr. Ich verfolge das interessiert und gebe hier und da mal meinen Senf dazu. So entstand der folgende Beitrag als Leserbrief ... Aber er passt auch hier, glaube ich :)
 
Die Umbrüche in der Buch- und Verlagsbranche sind inzwischen für jeden sichtbar. Wir sind auf einem Weg, dessen Ende wir nicht kennen, und sicherlich wird nicht alles gut werden, was gut scheint.

Das größte Problem ist in der Tat, dass “Selfpublishing”, so wie es derzeit definiert und möglich ist, dazu führt, dass jeder ohne Probleme alles ins Netz jagen und als “Buch” definieren kann. Leider habe ich keine Lösung anzubieten, aber vielleicht sollte man – jenseits dieses “Dilemmas” – auch die Ursachen bedenken, die mit dazu beigetragen haben (und sicher auch in Zukunft dazu beitragen werden), dass Autoren den direkten Weg der Publikation suchen.

Verlage, vor allem die großen, haben Schubladen (und müssen sie vielleicht auch haben, darüber möchte ich nicht urteilen), die sie bedienen möchten. Autoren wollen Geschichten erzählen, die vielleicht in diese Schubladen nicht hineinpassen. Für manche Dinge kann man einen Kompromiss finden, für andere nicht. Und einige Dinge tangieren so sehr das Eigentliche des Erzählens, dass es eben keine Übereinstimmung gibt.

Ich rede hier, bitteschön, nicht von experimenteller Literatur, die ein Nischenpublikum bedient, sondern durchaus von “gehobener” Unterhaltung, die vielleicht “nur” nicht ganz in der Schiene läuft, wie man es verlagsseits gern hätte. Man kann dann einen Kompromiss schließen (manche Autoren leben damit wunderbar, und es ist auch nichts dagegen zu sagen), oder man entscheidet sich, künftig einen eigenen Weg zu gehen. So habe ich es gemacht.

Finanzielle Überlegungen waren nicht die primäre Grundlage für diese Entscheidung. Ich hatte einen sehr lukrativen Verlagsvertrag, um den mich sicherlich so mancher andere Autor beneidet hätte. Die Auflagen waren gut, man wollte mehr … Nur hat das alles nicht zu dem gepasst, was ich unter Schreiben verstehe.

Nein, ich wollte NICHT, dass der Verlag mir den Titel vorschreibt. Und ich wollte NICHT, dass ein Mensch, der das Buch überhaupt nicht kennt, über das Cover entscheidet, und es kurzerhand dann während der Lebensdauer des Buches ein gutes Dutzend mal wechselt, weil man meinte, irgendwelche Sonder-Sonderausgaben herausbringen zu müssen.

Also: Selfpublishing. Ich habe das schon zu meinen “Verlagszeiten” gemacht und nebenher via BoD veröffentlicht, aber ehrlicherweise muss ich sagen, dass BoD für mich inzwischen auch nicht mehr das Gelbe vom Ei ist, vor allem was die Umsetzung eines professionellen Layouts angeht. Auch wollte ich das nicht mehr als “Autor” machen, sondern via Verlag. Also habe ich einen eigenen Verlag gegründet. Ich mache keinen Hehl daraus, dass das ein Selbstverlag ist, und natürlich muss man genau schauen, WAS man selbst leisten kann und wo man sich professionelle Hilfe holt. Nichts anderes tue ich auch. Aber zu sagen, jemand, der schreibt, könnte per se nicht lektorieren oder layouten oder ein Cover gestalten, das finde ich schon … seltsam.
Vor allem vor dem Hintergrund meiner Verlagserfahrung. Ich hatte für drei Romane ein gutes Dutzend Lektoren, die wechselten schneller, als ich schreiben konnte, und es war wirlich alles dabei, von der gestressten und wenig fachlich überzeugenden Außenlektorin bis hin zu einer wunderbaren Lektorin, von der ich so viel gelernt habe, dass ich davon heute noch profitiere. Leider war es aber auch so, dass ich schon im Verlag bei einem Roman das Lektorat praktisch selbst gemacht habe, weil die entsprechende Außenlektorin leider, wie gesagt, nur sehr bescheidene Kenntnisse hatte. Das war eine der schlimmsten Erfahrungen überhaupt, vor allem, weil ich vorher so gute Erfahrungen gemacht hatte. Auch was das Layout angeht, bin ich immer wieder erstaunt, wie viele Verlage nicht einmal einfachste Gestaltungsregeln berücksichtigen, zum Beispiel die bekannten “Schusterjungs” ignorieren.

Ich plädiere dafür, das Ergebnis zu bewerten, nicht den Weg dorthin. Und damit sind wir beim größten Problem überhaupt: Wie so oft in diesen Diskussionen kommt die Gruppe, um die es eigentlich geht, so gut wie nicht vor: DER LESER.

In der Verlagsbranche dreht sich gern alles um sich selbst, der Leser wird selten als Mittelpunkt gesehen, und ich glaube, dass genau das der Punkt ist, warum amazon so viel Erfolg hat und andernorts sich die Probleme häufen. Wie können Geschichten und Leser zueinander finden? Und vor allem: Wo?

Ich würde mich freuen, wenn sich die Buchbranche (auch als Gegengewicht zu amazon) endlich darauf besinnen würde, Möglichkeiten zu schaffen, das Leserinteresse in den Mittelpunkt zu stellen. Leser suchen gute Geschichten, und den meisten ist es herzlich egal, ob diese in einem großen, einem kleinen oder ohne Verlag publiziert werden. Das Thema muss passen, und die Qualität sollte stimmen, wobei das auch wieder relativ zu sehen ist, denn Mainstream hat ja auch eine bestimmte Qualität, wenn man deren Lesepublikum befragt. Es müsste also eine Plattform sein, die zum einen sicherstellt, dass formelle Mindeststandards eingehalten werden, zum anderen aber auch die Möglichkeit gibt, dass Leser “ihre” Bücher finden. Wenn man dabei einen Kontrapunkt zu amazon setzen will, ist es nicht mit “Rechnen” getan, sondern es wird erfordern, dass sich reale Menschen zu Buchempfehlern machen, und zwar zu objektiven. Also das tun, was die viele engagierte Blogger tun und was gute Buchhändler tun: Ihre Kunden kennenlernen und ihnen passende Lektüreempfehlungen geben. Das heißt aber, dass die "Empfehlenden" unvoreingenommen sein müssen und offen für alle Wege.

Ein Wer-kennt-Wen für Bücher … Ein Portal, in dem LESER und GESCHICHTEN(schreiber) zueinanderfinden … Mein Zukunftstraum!

Herzliche Grüße
Nikola

PS:
Kleine "Wkws" gibt es ja schon jetzt ... Rastplätze für Bücher(Leute) & Leser:

Das Literaturcafè - Der Treffpunkt für Leseinteressierte im Netz!
Buchtipps + Filmtipps von Dieter Wunderlich
NEU: Arvelle - Online-Literaturmagazin - Außergewöhnliche Tipps, schön verpackt :)
SteglitzMind - Eine lesenswerte literatrische Begegnungstätte 
Was mit Büchern - Die bunte Welt der Bücher - ein engagiertes Projekt von Leander Wattig
eBookLeben - Für eBook-Liebhaber & Neugierige


 

Freitag, 2. November 2012

Die Startbahnmorde. Ein Gedenken.

Selten sind Gegebenheiten, die unmittelbar in die Vergangenheit führen, weil die Vergangenheit in Bildern, Worten und Begegnungen wiederaufersteht. Heute war so ein Tag: Unzählige Polizeibeamte trafen sich in der III. Bereitschaftspolizeiabteilung in Mühlheim, um in einem Gottesdienst der beiden Kollegen zu gedenken, die vor 25 Jahren an der Startbahn West am Frankfurter Flughafen erschossen wurden. Junge Beamte waren dort, die in der Ausbildung stehen und damals nicht einmal geboren waren, alte waren da, die längst pensioniert sind, und wir, die heute "Mittelalten", die damals jung waren, eingesetzt teilweise schon seit Jahren an dieser Startbahn, und die doch jenen einen Tag nicht vergessen können. "Der zweite November 1987 hat eine ganze Generation von Polizeibeamten geprägt", wurde gesagt, und so ist es. Wir erinnerten uns, wo wir waren, und wie es war. 
 
An den Gottesdienst schloss sich eine Kranzniederlegung am Ehrenmal an, danach eröffnete der Landespolizeipräsident eine kleine Ausstellung zum Thema. Zeit für Gespräche und Begegnungen. Es war ein würdevoller und angemessener Rahmen für dieses bis heute unfassbare Ereignis.
 
 

Nachtrag vom 11.11.2012
Link zur Sendung HR-Info/Kulturlust, in der ich ein Interview zum Thema gegeben habe. (Die "Startbahnmorde" werden v.a. am Anfang der Sendung und am Ende thematisiert, ab ca. Sendeminute 19):

http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=60761&key=standard_podcasting_hr-info_kulturlust&mediakey=podcast/hr-info_kulturlust/hr-info_kulturlust_20121105&type=a
 

Die Startbahn. Eine Erzählung - Eine Erinnerung

Montag, 22. Oktober 2012

Die Startbahnmorde. Eine Erinnerung.


In meinen vorangegangenen Posts habe ich erwähnt, dass ich während der vergangenen Wochen "Korrektur gelesen habe". Heute ist das Buch erschienen, das zugleich mein persönlichstes geworden ist - und ein wesentlicher Grund dafür war, warum ich den Thoni Verlag gegründet habe: Ich wollte dieses Buch so schreiben und vor allem so gestalten, wie ich es der Sache für angemessen halte.  
 
Nach meiner Ausbildung zur Polizeibeamtin wurde ich im Herbst 1986 in die III. Bereitschaftspolizeiabteilung nach Mühlheim am Main versetzt. Vor allem Einsätze rund um den Frankfurter Flughafen gehörten damals zu meinem Berufsalltag, auch am 2. November 1987, als an der Startbahn West zwei meiner Kollegen erschossen und weitere durch Schüsse zum Teil schwer verletzt wurden. Die meisten kannte ich persönlich, hatte mit ihnen viele gemeinsame Einsätze gefahren.
 
 
Im Sommer 2006 fragte mich eine Lehrerin, ob ich für ein Medienprojekt des Hessischen Rundfunks, „Mein Jahrzehnt – Schüler führen selbst Regie“, als Interviewpartner zur Verfügung stünde. Die Schüler einer Video-AG drehten einen Film über die 1980er Jahre, und sie wollten mich zu den Demonstrationen an der Startbahn West am Frankfurter Flughafen befragen. Ich sagte gerne Ja, aber es war ein seltsames Gefühl, plötzlich zur Zeitzeugin zu werden. 

Ich war mir sicher, dass ich so gut wie nichts von jenen Ereignissen im Herbst 1987 vergessen hatte, aber meine Erinnerung trog. Als ich meine alten Tagebücher las, die ich seit so vielen Jahren nicht mehr angerührt hatte, war es wie eine Offenbarung: Ich reiste in ein Land, von dem ich zu lange fort war, um mich daheim zu fühlen, und in dem ich zu lange und zu intensiv gelebt hatte, um Distanz haben zu können. Die junge Polizistin, die in jenem Sommer beruflich und privat nach ihrem Weg suchte, war mir fremd geworden. Und doch so nah.

Meine Aufzeichnungen über die Ereignisse unmittelbar vor und nach den tödlichen Schüssen an der Startbahn habe ich auszugsweise für das erwähnte Schülerprojekt zur Verfügung gestellt. Aber das war nur ein Teil der Geschichte. Die Erinnerung verdrängt nur zu gern die leisen zwischen den lauten Tönen, Skurriles, Lächerliches, berührende und peinliche Momente, die doch dazugehören. Jene Tage waren mehr als nur eine dienstliche Zäsur. 

Die "Startbahnmorde" gingen in die Geschichte ein, denn zum ersten Mal seit Gründung der Bundesrepublik wurden Polizeibeamte bei einer Demonstration erschossen. 25 Jahre sind seitdem vergangen. Zeit, zurückzuschauen: "Die Startbahn" ist auch meine Geschichte - und die Erinnerung an eine Zeit, die alle, die dabei waren, fürs Leben geprägt hat.
 
Fotos und eine Lesesprobe sind auf der Seite des Thoni Verlags eingestellt. Dort könnt Ihr Eure Leseeindrücke auch kommentieren. Ich bin gespannt.
 
http://www.thoni-verlag.eu/belletristik-poesie/

Direktlink zu amazon:

Samstag, 13. Oktober 2012

Messesplitter

Weil ich wusste, dass ich mit meinem Thoni-Verlag noch eine ganze Menge Arbeit haben würde und auch an der Akademie derzeit eigentlich keine Luft für einen freien Tag ist, hatte ich die Buchmesse dieses Jahr nicht auf dem Plan - bis ich zu der Podiumsdiskussion zum Thema Self-Publishing beim Forum Zukunft/Börsenverein eingeladen wurde. Das war einfach ZU interessant. Dass das Thema inzwischen nicht mehr verschämt, sondern ganz öffentlich diskutiert wird, freut mich - und dass es viele gibt, die es interessiert, natürlich auch: Die Zuschauerplätze waren allesamt besetzt, und einige mussten sogar stehen. Moderiert hat die Runde Karin Hartmeyer vom Forum Zukunft; jeder der Diskutanten sollte anfangs ein Statement abgeben - meines schloss nach einer gerafften Zusammenfassung meiner "bunten" Autorenbiografie mit dem Satz: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Hat mich gefreut, dass das dann im Laufe der Diskussion mehrfach aufgegriffen wurde. Ganz besonders gefreut hat es mich auch, dass ich endlich Wolfgang Tischer vom Literaturcafé persönlich kennenlernen durfte - im Netz begegneten wir uns schon des Öfteren. Wer das Literaturcafé noch nicht kennt: unbedingt mal vorbeisurfen, eine tolle Seite!!
 
Überhaupt: Die persönlichen Begegnungen mit "Büchermenschen" gehören zu den schönsten Erlebnissen auf der Messe ... Im Anschluss an die Diskussion sprach ich mit zwei anderen Autoren, die - wie ich - gerade ihren eigenen Verlag gegründet haben, mit unterschiedlichen Intentionen und Konzepten, aber mit dem gleichen Optimismus wie ich: Schauen wir mal, wohin die vielen Wege führen.

Ich hatte ja noch nie Probleme, offen zu meinen "Selbstverlegten" zu stehen, aber langsam macht es richtiggehend Spaß! Ich glaube nur, und da komme ich auf mein Statement zurück, dass man - immer noch - viel Durchhaltevermögen, Geduld und Schmerzresistenz (*g*) braucht: Das wird nicht sofort funktionieren, und all den schönen Erfolgsstories der angeblich heute-noch-Aschenputtel-morgen-schon-Buchmillionär-Selfpublisher sollte man mit einem Augenzwinkern begegnen: Es spielen auch jede Woche Millionen Leute Lotto ... ;)
 
Sehr inspirierend war auch das Gespräch mit der Bloggerin Sibylle Basten, die spontan ein Interview mit mir führte - da habe ich natürlich gern mitgemacht! Und danach noch ein wunderbares Gespräch mit Nele Neuhaus: Ich habe mich sehr gefreut, dass sie trotz des Stresses (am 11.10. war Erstverkaufstag ihres neuen Romans) überhaupt Zeit dafür fand! Das Leben zieht manchmal seltsame (und schöne) Bahnen: Wir begegneten uns erstmals vor Jahren sozusagen vor der Drehtür zu Ullstein: Ich bin raus-, und sie ist reingegangen, und es freut mich zu erleben, was für einen Wahnsinnserfolg sie "drinnen" hat. Also auch noch mal von hier: Liebe Nele: ein dicker und herzlicher Glückwunsch zum "Bösen Wolf" - das ist ein wirklich schönes Buch geworden!
 
Tja, und dann ... wollte ich eigentlich, wie ich es immer tue, wenn ich auf der Messe bin, gemütlich durch meine Lieblingshalle 3 schlendern, Verlage & Bücher angucken. Aber was soll ich sagen? Ich landete wieder in Halle 4.0 ... Verlagsdienstleistungen. Auch in der Kalenderausstellung habe ich mich neugierig umgeschaut - ich merke langsam, dass mein Fokus doch mehr in Richtung des Verlegens geht. Ich bin gespannt, wann, wie und wo ich den Weg zum Print (zurück-)finde ... Einiges an Infomaterial habe ich schon mitgenommen. Aber jetzt geht es erst mal in die Endphase der "Startbahn" ...
 
Bis bald in der "Stube"
Nikola
 
Und hier passenden Links zum Text:
 
www.thoni-verlag.com

Sonntag, 7. Oktober 2012

Das ist ja unglaublich ...

Liebe Leute,
 
mit welcher Geschwindigkeit ein Buch veröffentlicht sein kann! Da hocke ich bis in die Nacht herum, bis ich die letzten Formatierungsmacken elimiert habe, lade Cover und Text bei amazon hoch - und als ich spätmorgens verschlafen in den PC gucke, ist das Ding schon online! Genauso schnell ging es mit der Aktualisierung meines Romans "Der Garten der alten Dame" - keine zwei Stunden nach dem Hochladen waren die neuen Infos online. (Nur das Cover ist noch das alte und die ISBN fehlt ...; da muss ich ggfs. noch mal intervenieren, wenn es bis morgen nicht zu sehen ist.) Amazon selbst nennt 48 Stunden bis zur Veröffentlichung, was ja auch sehr schnell ist, aber tatsächlich läuft das innerhalb weniger Stunden, so meine Erfahrung.
 
Ich konnte also tatsächlich mein Wochenendziel erreichen und die neue Verlagswebsite www.thoni-verlag.com mit den Downloadlinks ausstatten. Ich habe auch einen Link zu der Podiumsdiskussion auf der Buchmesse am Donnerstag eingestellt - vielleicht ist ja jemand von Euch zufällig auf dem Messegelände und hat Lust vorbeizukommen?

Nachdem ich nun alle meine Internetrastplätze auf den neuesten Stand gebracht habe, gehe ich mal wieder ein bisschen offline, denn es fehlt ja noch ein Buch ... "Die Startbahn" ist derzeit in der letzten Korrektur und wird dann, wenn alles läuft wie ich es plane, am kommenden Wochenende an den Start gehen.
 
Ich wünsche Euch allen einen guten Start in die Woche!
Nikola

Es ist vollbracht.

Uff. Soeben habe ich meine Internetaktivitäten verbunden ... und der Verlag ohne Bücher ist jetzt ein Verlag mit Büchern. Ihr habt keine Ahnung, wovon ich rede? Macht nichts. Dass ich einen Verlag gegründet habe, wisst Ihr ja schon ... Und jetzt verrate ich endlich, wie er heißt - und dass es ihn schon seit einem Jahr virtuell gibt :) Die Verlagswebsite ist fertig und wahlweise unter www.thoni-verlag.com oder www.thoni-verlag.de abrufbar; die Bücher selbst sind in der Mache und werden spätestens, so hoffe ich, bis zum kommenden Wochenende zum Download bereitstehen. Jetzt ist das Kind geboren, schauen wir mal, wie es sich entwickelt ... Das Thema Selfpublishing zieht jedenfalls Kreise ... Am 11. Oktober, 10.00 Uhr, nehme ich auf der Buchmesse an einer Podiumsdiskussion teil ... Ich berichte.
 
Und was den Verlag ohne Bücher angeht:
Vielleicht hilft die kleine Übersicht:


Nikola Hahn
Thoni - der Verlag ohne Bücher
Ein interaktives Schreibprojekt.

Die zentrale Intention für dieses Non-Profit-Projekt, das die Schriftstellerin Nikola Hahn insgesamt ein Jahr lang anonym sowie unter den Pseudonymen Der Verleger/Derry Verleger im Internet führte war es, die Umwälzungen in der Welt der „Büchermacher“ erzählerisch in ebenjenem Medium aufzuarbeiten, das für diese Veränderungen maßgeblich verantwortlich zeichnet.

7. September 2011 Nikola Hahn eröffnet unter den Pseudonymen „Der Verleger“ und „Derry Verleger“ auf blogspot, blog.de und facebook das interaktive Schreibprojekt „Thoni - der Verlag ohne Bücher“.

1. April 2012
Ende des erzählenden Teils von „Thoni - der Verlag ohne Bücher“.

1. August 2012
Offizielles Gründungsdatum des „realen“ Thoni Verlags. 

17. August 2012
Eintrag des Verlags beim Gewerbeamt.

30. September 2012

Abschluss des Projekts mit einer fiktiven Interviewreihe.

Oktober 2012
Der Thoni Verlag geht online und startet mit einem ersten Verlagsprogramm.
Übernahme der Facebook Accounts von Derry Verleger (www.facebook.com/derry.verleger) und der Facebook-Seite www.facebook.com/thoni-verlag. Außerdem zeichnet der Verlag für die aus dem Schreibprojekt stammenden Blogs www.thoni-verlag.blogspot.de und (inhaltsgleich) www.thoni-verlag.blog.de verantwortlich.